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Disclosure - F for you

Mit Disclosure bringen die Gebrüder Guy und Howard Lawrence wieder Glamour und Frische in den Hexenkeller der Dancemusik und beweisen viel Feingefühl, auch als Remixer für Everything, Everything oder Crystal Castles.

Ihr Erstlingswerk "Settle" bringt nicht nur das Dritte Auge in Schwingung, auch die Physis will bewegt werden. Mit Hits wie Latch (feat. Sam Smith), White Noise und You & Me brachten sie Garage, House und UK Bass auf die große Popbühne – und das mit einem frischen, tanzbaren Sound. In den letzten 10 Jahren haben sie ihre Vielseitigkeit immer wieder unter Beweis gestellt: Ihr zweites Album Caracal(2015) brachte internationale Features mit Künstlern wie The Weeknd, Lorde und Miguel. 2020 erschien dann Energy, ein Album, das Einflüsse aus afrikanischer Musik, Hip-Hop und Soul aufgreift – erneut voller kollaborativer Power und rhythmischer Finesse.

Synthesizer im Film

Was wäre der Film ohne Sound? Nun sobald kein textlicher Dialog vorhanden ist, versucht der menschliche Verstand über das Ohr den Inhalt zu bilden. Die Filmemacher haben daraus gelernt, Inhalte über das Ohr zu verpacken.

Im Mittelpunkt dieser Aufgabe steht der Sounddesigner/Musiker der eine Aussage formt und dadurch einen Inhalt in den Film kreiert, aus seiner Sicht wie die Welt klingt. Wir beginnen also in die Welt zu hören, wie er sie sieht! Synthesizers haben diesbezüglich neue Dimensionen geschaffen, die mit herkömmlichem Orchester nicht zu machen sind. Viel Aufmerksamkeit wird in dieser BBC-Dok dem Musiker Vangelis geschenkt, der endlich mal auch über den Soundtrack "Blade Runner" spricht.



Update: Leider ist diese Dok nicht mehr auf YouTube. Hier ein anderer Film über die ersten Synths der Geschichte.

What the Future Sounded Like (Dok)

Nun wer denkt, vor Kraftwerk, Brian Eno oder Pink-Floyd war nichts, dem ist entgangen, das elektronische Musik zuvor eine "Musik ohne Grenzen" darstellte und dadurch mehr im abstrakten Sinne, wie Filmvertonungen bez. Sounddesign vorkam.

Die Idee der Musikkomposition war aber natürlich schon damals geboren! Anfang der 60er-Jahre kam Peter Zinovieff auf die Idee auch musikalisch sinnvolle Abfolgen zu kreieren - der Sequenzer war geboren.Der Mann mit Taschenrechner in der Hand, war also nur eine Schlussfolgerung aus der Tatsache das digitale Computer für die Aufgabe der Wiedergabe mehr geeignet sind, als analoge Geräte, die schnell an ihre abspeicherbaren Grenzen stossen. Zinovieff demonstrierte 1967 mit einem selbst entworfenen Computer in Kombination eines EMS-Sythesizer eine automatische Komposition, welche aus wirren aneinander folgenden Sounds das Publikum verblüffte. Die Geschichte des Computers ist also eng mit Musik verbunden, weil musikalische Abfolgen, automatische in einem Mini-Programm enden, die eben nur ein Computer effizient bewältigen kann. Dieser Dokumentarfilm zeigt eindrücklich die Zeit der frühen 60er bis Anfang 70er Jahre.  Brian Eno, Kraftwerk, Pink-Floyd etc. profitierten schlussendlich nur von der kreativen Schaffenskraft der Schöpfer dieser Zeit!

John Maus - Quantum Leap

Zugegeben, wenn man John Maus auf YouTube & Co. live begutachtet, fällt einem auf, dass dieser Performer von den Klamotten und Style irgendwie ganz und gar nicht zu dieser Musik passt.

Vielmehr erwartet man einen Neo-New-Waver in Joy Division Manier gekleidet. Dem ist aber ganz und gar nicht so! Wie kriegt man diesen Popstar neuer Ordnung, der in Los Angeles Musik studiert hat, in Austin, Texas, lebt und in Hawaii Philosophie doziert, nur zu fassen? Am besten gar nicht, denn das Album "We Must Become The Pitiless Censors Of Ourselves" ist so hemmungslos aus Popabfall zusammengefleddert, dass es schon wieder eigenwillig klingt und eine eindeutige Empfehlung ist. Es rauscht, es hallt und irgendwie kommt dabei etwas raus, dass einem bewegt, die Repeat-Taste zu drücken...

Jean Michel Jarre - A Journey into the Sound"

Am 16. Oktober 2015 ist das 18. Studioalbum von Jean Michel Jarre erschienen. Das Konzeptalbum entstand in Kooperation von 15 Künstlern, welche der selben Szene angehören und Jarre mit der selben Hingabe und Leidenschaft verbindet.

Zu Beginn des Albums war alles offen und niemand wusste wohin die Reise mit Vince Clarke, M83, Air, Massive Attack, Edgar Froese, Armin van Burren, Moby und andere Verbündeten gehen würde. Diese ARTE-Dok fasst die Reise von Jean Michel Jarre zusammen und geht auf die Zusammenarbeit mit den Künstlern des neuen Albums ein. Schön ist, das zum Schluss im Studio von Hans Zimmer in Hollywood auf den Vater "Maurice Jarre" hingewiesen wird, der Zeit seines Lebens Los Angeles als sein eigenes musikalisches Territorium sah.


Update: Die Original-Doku ist leider nicht mehr auf YouTube. Hier ein Bericht in Tracks.

Adriano Celentano - I want to know

Ich will wissen warum, ich will wissen wer, ich will wissen wie, ich will wissen wo, ich will wissen was, ich will es einfach wissen!

Vielleicht weil das süsse Leben einem zu Bingo Bongo verleitet und auch das rauszücken eines Asses einen gezähmten Widerspenstigen wie den Supertypen "Azzurro" nicht beeindrucken kann oder weil ein total versautes Wochenende den Bluff aufgedeckt hat und der Nachbar geschrien hat "hilfe, sie liebt mich", aber dann doch wieder die Frage auftaucht: Wer hat dem Affen Zucker gegeben? Nun der grösste bin ich, Serafino, weil Don Tango so zum Sing Sing anregt, aber trotzdem dem kleinen mit dem grosse Tick das gewisse etwas fehlt, um es zu wissen. Yuppi Du!

Kiesza

Kiesza, die 2014 mit ihrem Hit „Hideaway“ international durchstartete, zog sich nach einem schweren Autounfall im Jahr 2017 weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Die kanadische Sängerin erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und musste sich über Jahre hinweg mühsam zurück ins Leben und auf die Bühne kämpfen. Doch ihre Leidenschaft für Musik blieb ungebrochen. Mit ihrem Comeback-Album „Crave“ (2020) zeigte sie sich entschlossener denn je – mutig, kreativ und voller Energie. Kieszas Geschichte ist nicht nur bewegend, sondern auch inspirierend: Ein Beispiel für Stärke, Durchhaltevermögen und den Glauben an sich selbst.

Chlöe Howl - I Wish I Could Tell You

Chlöe Howl könnte der nächste grosse britische Pop-Export werden, denn die gerade 18-Jährige hat alles was es dazu braucht:

eine Band, eigene Stimmencharakteristik, unverkennbares erfrischendes Auftreten, professionelle Einstellung und natürlich gute Songs! Die junge Dame zeigt Mut und hat für ihre Karriere die Schule hingeschmissen! Ihr erster Longplayer wird 2014 auf den Markt kommen und mit etwas Glück könnte sie den internationalen Durchbruch mit dem 2. Album schaffen. Vielleicht gerade zum richtigen Zeitpunkt, wenn sie Ihre Teenagerjahre hinter sich gelassen hat. Wir werden hören...


Update: Der große kommerzielle Durchbruch blieb leider aus. Ihr geplantes Debütalbum wurde nie offiziell veröffentlicht, und sie trennte sich von ihrem damaligen Label Columbia. Trotzdem blieb sie musikalisch aktiv, veröffentlichte Songs unabhängig und arbeitete auch als Songwriterin im Hintergrund weiter. Chlöe Howl steht heute für eine Generation junger Künstlerinnen, die trotz aller Industriehürden authentisch geblieben sind. 



Darkstar

Darkstar wurden 2007 in London von James Young und Aiden Whalley gegründet und sind mittlerweile ein Trio, den 2010 kam der Sänger James Buttery dazu.

Mit ihm veröffentlichten sie das gefeierte Debütalbum North auf dem Label Hyperdub, das für seine melancholischen Synthpop-Klänge bekannt ist. Nach Buttery's Ausstieg im Jahr 2014 kehrten Young und Whalley zur ursprünglichen Duo-Formation zurück und setzten ihre musikalische Reise fort.​ In den folgenden Jahren veröffentlichten sie mehrere Alben über Warp Records, darunter News from Nowhere (2013), Foam Island (2015) und Civic Jams (2020). Ihre Musik zeichnet sich durch eine Mischung aus introspektivem Pop, Ambient-Elementen und UK-Bass-Einflüssen aus.

Danger (F)

Erfrischender Elektro aus dem Franzosenland, produziert von einem musikalischen Grafikdesigner, der seine Tracks immer nach Uhrzeiten benennt.

Danger, bürgerlich Franck Rivoire, ist ein französischer Elektronikproduzent und ehemaliger Grafikdesigner aus Lyon.Seit 2007 ist er unter dem Pseudonym Danger aktiv und bekannt für seinen düsteren, cineastischen Electro-Sound, der Synthwave, French House und Videospielästhetik vereint.Danger tritt stets maskiert auf und pflegt eine mysteriöse Bühnenpersona. Sein Debütalbum 太鼓 (Taiko) erschien 2017, gefolgt von Origins (2019). Er hat auch Soundtracks für Videospiele wie Furi und Haven komponiert.

Ulrich Schnauss - A long way to fall

Ulrich Schnauss wurde mir von einem Freund per Telefon weiterempfohlen und hab dann auch prompt unter Ulrich Schnauz recherchiert, weil das schmalbandige Telefon auch 2020 noch Interpretations-Spielraum offen lässt.

Schnauss veröffentlicht seid Mitte der 90er Jahre elektronische Musik, meist mit offener Struktur. Doch erst 2001, mit der Veröffentlichung des Albums "Far Away Trains Passing By" gelang ihm der Durchbruch, auch weil er selber sagt, nicht mehr für elektronische Zielgruppen produziert zu haben, sondern für sich selber. Mittlerweile kann der Künstler von seiner Musik leben und dies sicher auch auf Grund der Remixe welche er auch für Depeche Mode (little 15) produziert hat. Der gebürtige Kieler mit Jahrgang 77  lebte viele Jahre in London, doch aktuellen Informationen zufolge hat er sein Studio dort verkauft und ist nach Hamburg zurückgezogen. Diese Information stammt aus einem Reddit-Beitrag, in dem ein Nutzer berichtet, von Jerome Froese erfahren zu haben, dass Schnauss nun in Hamburg lebt...

Cat Power - Cherokee

Neue Frisur, neues Album! Cat Power alias Chan Marshall hatte nach Ihrem Zusammenbruch 2007 ein neues Album kreiert. Mit den Haaren ist auch die zerbrechlich-sexy-dauerleidende Persönlichkeit weggefallen zumindest teilweise.

Der Kurzhaarschnitt will andeuten, dass Veränderungen angefallen sind. Im neuen Album gab sie sich selbstbewusster - optimistischer. Viele Instrumente wurden selber eingespielt, womit sie sich auch als Produzentin schmücken darf. Wer erwartet, das die Ex-Dauerleidende genau so tönt wie vor 13 Jahren, wird wohl akzeptieren müssen, das auch diese Künstlerin die Weiterentwicklung nicht aufhalten will und kann, was in der Manifestation dieses Albums wohl als Zwischenschritt in die Geschichte eingehen wird. Alles wirkte etwas berechneter, was einem aber von einem Reinhören nicht abhalten soll. Im Oktober 2018 hatte sie ihr gefeiertes Album "Wanderer" veröffentlicht, auf dem sie sich musikalisch zurückhaltend, aber emotional tiefgründig zeigte. Das Album enthält u. a. eine Kollaboration mit Lana Del Rey im Song „Woman“ – eine eindrucksvolle Hymne weiblicher Selbstbehauptung.

Lime - Unexpected Lovers

Es war einmal in den 80er - genauer 1981 - 1985, als Lime mit "your love", "angel eyes" und wie im hiesigen Videobeispiel "unexpected lover" grosse Erfolge feierten.

Mit erfrischenden Plattencovers (immer in Limegrün gehalten) verzauberten sie die noch jungfräulichen Dancefloors der westlichen Welt. Als die Synthpop-Gruppe in Montreal gegründet wurde, war es wahrscheinlich dem Ehepaar Denis & Denyse LePage nicht klar, dass der Ursprung des High-Energy-Sounds (Hi-NRG) eines Tages auf die beiden zurückgehen wird. Klar war da noch Moroder und Donna Summer, doch schaut man heute zurück, war der Sound von Lime mindestens so zeitlos, wenn nicht sogar noch Stilprägender. Eine obertonreiche tiefe und eine "Zuckerguss-ähnliche" hohe Stimme kann auch heute noch zu erfolgreichen Chartplatzierungen führen. Das Ehepaar ist übrigens geschieden und Denis LePage versucht sich als Transsexueller Act unter dem Pseudonym Nini Nobless auf lime-tune.com

Primal Scream - Autobahn 66

Primal Scream zählen zu den vielseitigsten und unberechenbarsten Bands der britischen Musikszene. Mit „Autobahn 66“, einem Track vom 2006er-Album „Riot City Blues“, zeigen sie erneut, wie mühelos sie Rock’n’Roll mit psychedelischen Einflüssen und rebellischem Geist verbinden.

Der Song klingt wie ein wilder Roadtrip durch nächtliche Städte – rau, hypnotisch und voller Energie. Die Band rund um Bobby Gillespie ist bekannt dafür, ständig neue musikalische Wege zu gehen. Nach dem Dance-orientierten „Screamadelica“ und dem düsteren „XTRMNTR“ kehrten sie mit „Riot City Blues“ zu einem roheren, gitarrenlastigen Sound zurück. „Autobahn 66“ ist dabei ein Highlight: mit durchdringendem Groove, verzerrten Gitarren und einem Gefühl von Freiheit, das fast greifbar ist. Der Titel spielt humorvoll mit deutschen Klischees – schnelle Straßen, endlose Fahrten, ein Hauch von Kraftwerk trifft auf Rolling Stones-Attitüde. Primal Scream bleiben auch hier ganz sie selbst: laut, ehrlich, ungestüm – und immer eine Reise wert.

Bobby Womack " The Bravest Man Of The Universe"

Man kann sagen: "nichts neues, das Album kam doch schon im Frühjahr 2012 raus". Ja stimmt, doch Bobby Womack hat auch über 18 Jahre lang kein neues mehr veröffentlicht, da darf man dann auch Jahre später noch freudig darüber berichten, finden wir, denn Bobby Womack ist ja nicht irgendwer:

er war eine der großen Stimmen der Soul- und R&B-Geschichte. Geboren 1944 in Cleveland, Ohio, begann er seine Karriere als Gitarrist bei Sam Cooke und machte sich später als Solokünstler einen Namen. Womack war bekannt für seine gefühlvollen Songs, seine markante Stimme und seine authentische Art, Geschichten zu erzählen. Klassiker wie „Across 110th Street“ oder „If You Think You’re Lonely Now“ zeigen sein außergewöhnliches Talent. Der erste Hit von den Rollings Stones stammt aus seiner Hand, was Ihm den Einzug in the Hall of Fame des Rock and Roll brachte. Die Kreativpause wurde nur per Zufall von Blur-Frontmann Damon Albarn unterbrochen, weil er als Gastsänger Bobby Womack für zwei Songs für das Gorillaz Album "Plastic Beach" anheurte. Die Arbeiten verliefen so fruchtbar, das die Co-Produktion für die Zusammenarbeit eines ganzes Album reichte. Wer ist den nun "the bravest Man of The Universe?

In Gedenken an Bobby Womack: verstorben am 27. Juni 2014

Biosphere

Geir Jenssen (* 1962) ist ein Musiker und Fotograf aus Tromsø, der seit 1991 vor allem unter dem Namen Biosphere bekannt ist. Die stimmungsvolle norwegische Landschaft bildet eine Inspirationsquelle für seine zeitlosen Ambient-Soundscapes.

Biosphere gilt als Vordenker des Ambient-Techno und des arktischen Ambient. Sein Track „Novelty Waves“ wurde 1995 für eine Levis-Werbekampagne verwendet. Sein 1997 erschienenes Album „Substrata“ wurde von www.hyperreal.org zum besten Ambient-Album aller Zeiten gewählt. Mit zahlreichen Veröffentlichungen etablierte er sich als einer der wichtigsten Künstler und Pioniere der heutigen Ambient-Musik. Sein jüngstes Werk „N-Plants“ (2011) beschäftigt sich mit den futuristisch gestalteten Atomkraftwerken des japanischen Wirtschaftswunders der Nachkriegszeit. Ursprünglich als Soundtrack gedacht, um die Fragilität der Kraftwerke zu verdeutlichen, wurde das Album durch die nachfolgenden Erdbeben und die Nuklearkatastrophe in Fukushima in einen neuen Kontext gestellt. Das Album wurde von der Kritik gelobt und knüpft mit seinen warmen Klanglandschaften, die auf kalte Stimmungen treffen, an die klassischen Biosphere-Veröffentlichungen an.

James Blake - the Wilhelm Screen

Man sagte er es sei eine neue Sphäre des Pop oder einem Meilenstein des Dubstep. Egal wie all diese Schubladen heissen. Musik spricht für sich!

Was aber James erkannt hat, ist das weniger mehr ist, denn musikalische Pausen sind viel aussagekräftiger als "zugedröhnte" Arrangements. Das hat Miles Davis vor Jahrzehnten schon erkannt! James Blake ist britischer Herkunft, Produzent und Songwriter, der seit Anfang der 2010er Jahre für seine emotionale Tiefe und seinen innovativen Sound bekannt ist. Sein Stil verbindet Dubstep, Soul, R&B, Klassik und experimentellen Pop – mal minimalistisch, mal orchestral, aber immer mit einer unverwechselbaren, melancholischen Stimme. 2011 erschien sein selbstbetiteltes Debütalbum und wurde von Kritikern gefeiert. Songs wie „Limit to Your Love“ (ein Cover von Feist) oder „The Wilhelm Scream“ machten ihn weltweit bekannt. Spätere Alben zeigen seine Entwicklung als Produzent, auch in Zusammenarbeit mit Künstlern wie Beyoncé, Frank Ocean, Rosalía und Kendrick Lamar.

Breton - The Commission

Das erste Lebenszeichen von Breton war 2010 die EP "Counter Balance" auf dem Label Hemlock Recordings von Dubstep-Producers Untold, dort veröffentlichte auch James Blake.

Danach sind Breton auf Fat Cat Records gelandet und somit Labelkollege von Animal Collective und Sigur Ros, also von Bands, die wie Breton selbst, Individualität über Genregrenzen stellen. Leider muss man sagen, das Breton eine Londoner Band war, denn es gibt sie nicht mehr. Mit ihrem Song „The Commission“ aus dem Jahre hinterliessen sie einen bleibenden Eindruck in der elektronisch geprägten Indie-Szene. Der Track vereint düstere Electronica, treibende Beats und cineastische Soundflächen – typisch für Bretons einzigartigen Mix aus Musik, Kunst und Film. Ihre Songs wirkten oft wie Soundtracks zu urbanen Dramen: intensiv, experimentell und visuell inspiriert. Die Band wurde von Roman Rappak gegründet und sah sich selbst mehr als multimediales Kollektiv denn als klassische Band. Ihr Debütalbum „Other People’s Problems“ war ebenso spannend wie ungewöhnlich – produziert in einem umgebauten Bankgebäude in London. Trotz ihrer kurzen aktiven Zeit bleibt Breton ein Geheimtipp mit nachhaltigem Einfluss – eine Band, die ihrer Zeit ein Stück voraus war.

Electronic Circus - direct Lines

Ein in Vergessenheit geratener Song! Chris Payne (ex Gary Numan), Paul Johnson Roger und Michael J. Stewart haben 1981 einen (einzigen) Song aufgenommen mit dem Titel "Direct Lines".

Der Titel hat die Zeit erstaunlich gut überstanden! Gekonnt arrangierte Synths tunen im Pitch geschickt ineinander, so wie es zu dieser Zeit üblich war. Dazu gesellt sich ein (Fairlight?)-Piano begleitet von einer anfangs gewöhnungsbedürftigen Stimme, die sich aber im Verlauf des Hörens als doch gelungen darstellt. Electronic Circus war ein britisches Synthpop-Projekt, das 1981 mit dem Song „Direct Lines“ einen charmanten Beitrag zur aufblühenden elektronischen Musikszene lieferte. Der Track ist ein Paradebeispiel für frühen New Wave: analoge Synthesizer, rhythmische Sequenzen und ein gewisser futuristischer Minimalismus, wie man ihn aus der Pionierzeit von Human League oder John Foxx kennt. „Direct Lines“ war zwar der einzige große Release der Band, aber die Single entwickelte sich über die Jahre zu einem wahren Kultklassiker in Sammlerkreisen. Nach Electronic Circus arbeitete Chris Payne weiter als Komponist und Produzent – u.a. auch im Bereich klassischer Musik und Filmmusik. Dem Song von 1981 haftet etwas avantgardistisches an. Video: Summer with Monica - Ingmar Bergman 1952


Vangelis, Nemo Studio, 1980

Im Jahr 1982 arbeitete der griechische Komponist Vangelis in seinem Londoner Nemo Studio, das er 1975 eingerichtet hatte. Dieses Studio wurde zur Geburtsstätte vieler seiner berühmten Werke, darunter die Soundtracks für Blade Runner und Chariots of Fire.

Vangelis' Instrumentensammlung umfasste über 20 Synthesizer und akustische Tasteninstrumente. Besonders hervorzuheben sind der Yamaha CS-80, der Roland Jupiter-4 und der Sequential Circuits Prophet-5, die maßgeblich seinen charakteristischen Klang prägten. Der Yamaha CS-80, den Vangelis als "den wichtigsten Synthesizer meiner Karriere" bezeichnete, wurde zu einem zentralen Element seiner Musik. Im Nemo Studio verband Vangelis Technologie und Emotion, indem er Synthesizer nutzte, um neuartige Klanglandschaften zu erschaffen. Seine Arbeitsweise war geprägt von Improvisation und dem Bestreben, über die Möglichkeiten eines traditionellen Orchesters hinauszugehen. Diese kreative Umgebung ermöglichte es ihm, Musik zu komponieren, die bis heute als wegweisend in der elektronischen Musik gilt.​


Update: Am 22. Mai 2022 ist Vangelis mit 79 Jahren verstorben. RIP.

Olive et Moi - Fredom to become

Wie kann es sein, dass ein Künstler nur 550 Aufrufe hat, aber ein Album hinlegt, das sprachliche Wortakrobatik und lockeren Bonmot bis zu tiefschwarzem Humor aufweisst?

Olive et Moi erinnert an Manu Chao, ist aber mehrheitlich in französicher Sprache gesungen. Besonders gefallen hat mir «L’ascenseur» vom Debut-Album «Fais moi une passe», der mit einem Wortwitz spielt! Leider auf YouTube nicht zu finden, wie vieles andere von Olive et Moi. Ob die Leute YouTube auch in Frankreich nutzen?

Frische Farbe - Fresh Color

Gutze Gautsche ist kein unbeschriebenes Blatt, obwohl es dies in der Generation "Facebook" wohl eh nicht mehr gibt, wie unverkennlich jeweils in der Chronik eines jeden zu lesen ist, allerdings je länger je mehr auf Kosten der Qualität und mit dieser hatte Gutze Gautsche auch in den 80er immer wieder zu kämpfen, zwar auf auf hohem Niveau, aber immer im direkten Verglich zur internationalen Konkurrenz.

Ursprünglich 1978 als Punkband begann er zusammen mit Dieter Meier (Yello) unter dem Namen "Frische Farbe" zu musizieren, brachte mit ihm zwei Singles raus "Cry for fame" und "no change", worauf Meier dann zu Yellow abwanderte. Danach ging es aber erst so richtig los mit "Frischer Farbe" indem Danny Amsler als Drummer dazu kam und Liza Wü als Sängerin, welche aber bereits 1985 die Band nach einem missglückten Versuch in der NDW-Szene Fuss zu fassen verliess. Danach hiess die Band "Fresh Color" und widmete sich der aufkommenden Dance-Bwegung, womit die Entdeckung 1993 von DJ Bobo (Sombody dance with me) einher kam. Gutze Gautsche ist ein Selfmade-Produzent, Komponist, Musiker und mit Fresh Music auch Verleger. Hier der Song "oh, oh... Boys"  von 1982 aus den NDW-Zeiten im Zusammenhang mit dem legendären Big-Apple-Club in Zürich-Altstetten!

Goose - Brithish Mode

Die belgische Band Goose wurde 2000 gegründet und hat sich seither einen festen Platz in der europäischen Electro-Rock-Szene erspielt.

Besonders mit ihrem Album Synrise (2010) gelang ihnen der Durchbruch, nicht zuletzt dank des markanten Nu-Rave-Sounds, der elektronische Beats mit Rockattitüde verbindet. Die Einflüsse von Giorgio Moroder, einem der Pioniere elektronischer Musik, sind dabei nicht zu überhören. Goose selbst nannten Moroder in Interviews als eine der zentralen Inspirationsquellen – sein Einfluss zeigt sich vor allem in der strukturierten Synth-Flächen und den treibenden Basslines. Der Song „British Mode“ stammt aus dem Jahr 2006 und ist ein echter Club-Banger der belgischen Band Goose. Mit treibendem Synthesizer-Sound, einer klaren Basslinie und energiegeladenen Vocals verkörpert der Track perfekt die Nu-Rave-Ära, in der elektronische Musik und Indie-Rock miteinander verschmolzen. „British Mode“ klingt roh, kantig und gleichzeitig tanzbar – ein Sound, der stark an die britische Clubkultur erinnert, daher auch der Titel.

Ebony Bones (UK)

Muss man gesehen haben! Bunt, schrill, stylish, vom Alltag flüchtend. Die Londonerin wird nicht von ungefähr als «britische Antwort auf Santigold» bezeichnet.

Den visuellen als auch akustischen Punk hat sie zwar nicht erfunden, aber sicher weiterentwickelt! Was meint wohl Vivienne Westwood dazu? Ebony Bones, bürgerlich Ebony Thomas, ist eine britische Musikerin, Produzentin, Schauspielerin und Modeikone mit einem ganz eigenen Stil. Seit ihrem Durchbruch in den späten 2000ern begeistert sie mit einer explosiven Mischung aus Afrobeat, Punk, Elektronik, Klassik und Pop. Ihre Songs sind politisch, kraftvoll und künstlerisch mutig – immer mit einer klaren Botschaft und viel Energie. Besonders ihr 2009 erschienenes Debütalbum "Bone of My Bones" wurde für seinen innovativen Sound gefeiert. Danach folgten weitere Alben wie "Behold, A Pale Horse" (2013), in dem sie auch mit dem China Philharmonic Orchestra zusammenarbeitete – eine ungewöhnliche, aber eindrucksvolle Fusion.

Friendly Fires - Heaven Let Me In

Friendly Fires kommen aus England und Ihr Sound definiert sich aus viel Elektronika, etwas Gittarre und solidem Schlagwerk. Man kann durchaus etwas populäres aus Ihrem Sound heraushören.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2006 kombinieren sie elektronische Klänge mit Gitarren und treibendem Schlagwerk zu einem einzigartigen Sound. Ihr selbstbetiteltes Debütalbum erschien 2008, gefolgt von Pala im Jahr 2011.​ Nach einer Pause kehrten sie 2018 mit der Single „Love Like Waves“ zurück und veröffentlichten 2019 ihr drittes Album Inflorescent. Ihr Song „Heaven Let Me In“ erschien 2018 und markierte ihr Comeback nach längerer Pause – produziert wurde er u.a. von Disclosure. 2023 feierten sie das 15-jährige Jubiläum ihres Debütalbums mit einer UK-Tour und Sonderveröffentlichungen.

Easy M - Weekend

Ja - es ist Weekend und Easy M zelbriert es dezent aber klar! Nach einer kurzen Recherche fand ich heraus, dass dieser popige dark Disco-Track bei Nang Records rausgekommen ist.

Hätte auch gut bei "Italians do it better" rauskommen können - Chromatics lassen grüssen... Für zusätzliche Überraschung sorgt aber, das die Band in Moskau angesiedelt ist und noch total unbekannt ist!!! Wäre gut zu vernehmen, wenn die russischen Oligarchen ein Herz für internationale Musik entwickeln könnten, den Easy M ist eine waschechte Band mit soliden Musiker, wie aus dem YouTube-Mitschnitt unverkennbar zu sehen bez. hören ist. Leider ist die Tonqualität nicht überragend! Ich bin gespannt was da noch so kommt...


Update: Leider ist das Video nicht mehr auf YouTube :-(

Foxygen - San Francisco

Mit „San Francisco“ veröffentlichte das US-Duo Foxygen 2013 einen verspielten Indie-Hit, der wie eine musikalische Postkarte aus den 60ern klingt. Der Song besticht durch verträumte Melodien, sanfte Gitarren und einen charmanten Duett-Gesang.

Foxygen, bestehend aus Sam France und Jonathan Rado, mischen Retro-Klänge mit ironischem Pop-Charme – irgendwo zwischen Psychedelia und kalifornischem Sonnenschein. „I left my love in San Francisco“ heißt es im Refrain, leicht melancholisch, aber mit Augenzwinkern. Der Song stammt vom Album „We Are the 21st Century Ambassadors of Peace & Magic“ – ein Titel, der genau das verspricht: Magie und Frieden, verpackt in ungewöhnlichem Sound. Ein echter Indie-Liebling!

Dye - Fantasy

Ich bin vor kurzem über dieses Video von DyE gestolpert. Der Track heißt Fantasy und ist ungeachtet dem Video eine schöne, ruhige Nummer.

Das Video allerdings ist nichts für Weicheier. Was Anfangs noch als ruhiger und feuchter Teenagertraum beginnt, entpuppt sich ziemlich plötzlich als hausgemachter Alptraum. Das Video ist von dem Ausnahmekönner und Jungvirtuosen Jérémie Périn gemacht, der wiederum an dem iPhone-Game "Truckers Delight" beteiligt war.


Update: Leider ist das Video nicht mehr auf Youtube. Darum einfach der Song zum reinhören.

EVERYTHING EVERYTHING (UK)

Das 2010 Album Man Alive brilliert mit dieser Single-Auskopplung "MY KZ, UR BF", aber nicht nur mit diesem Song - das ganze Album ist ein hinhörer und lohnt sich wirklich anzuhören.

Der Frontman Jonathans verleiht diese Band zusammen mit den restlichen drei Mitgliedern einen ungewöhnlichen Sound und wird wohl nicht nur ihre Heimatstadt Manchester begeistern, den die Band versteht es wirklich sehr gut, Indie-Songs populär, aber eben nicht nur, zu vertonen. Ihre komplexen Arrangements, gesellschaftskritischen Texte und die markante Falsett-Stimme von Sänger Jonathan Higgs machen sie unverwechselbar. Songs wie “Distant Past” oder “MY KZ, UR BF zeigen ihre Experimentierfreude und musikalische Vielseitigkeit. 

Cosmic Gal - SPACE FEVER / Moondream

Ende der 70er war die Zeit der Raumanzüge. Band wie Rockets, Kraftwerk waren noch nicht im Mainstream angekommen. Skylines hat diese Zeit auch geprägt, doch ohne viel vom Ruhm und Ehre dieser Zeit etwas abzubekommen.

Wir wollen diese Band und ihre verkannten Meisterwerke der Synthesizer Post-Ära nicht vergessen und weisen die verstaubten Ohren auf diese Perle hin!!! „Space Fever“ und „Moon Dream“ sind zwei herausragende Titel der Disco-Formation Cosmic Gal, die 1979 ihr einziges Album Keep On Moving veröffentlichte. Die Gruppe kombinierte elektronische Klänge mit eingängigen Melodien und tanzbaren Rhythmen, was besonders in diesen beiden Tracks deutlich wird. „Space Fever“ besticht durch futuristische Synthesizer und einen treibenden Beat, während „Moon Dream“ eine verträumte, fast sphärische Atmosphäre erzeugt.Obwohl Cosmic Gal nur kurz aktiv war, hinterließen sie mit ihrem einzigartigen Stil einen bleibenden Eindruck in der Disco-Szene. Heute gelten ihre Songs als Kultklassiker und werden von Musikliebhabern weltweit geschätzt.​